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TURANDOT
NACH DEM PLAN VON CARLO GOZZI
ein Spiel von Karin Oswald und Tomas Wullschleger
Wieder einmal tauchen die operAtten in die tieferen Regionen sinnlicher
Abgründe. Gelegenheit dazu gibt ein verspieltes Szenario nach dem Plan
Turandot von Carlo Gozzi. Die Geschichte, die Gozzi 1762 bearbeitete, stammt
aus dem alten persischen Märchen von der Prinzessin Turandot, die jedem
Bewerber drei Rätsel stellt, die ihm, falsch beantwortet, den Kopf kosten.
Unsere ,Turandot' erzählt das Märchen in einem Spiel, das von der
Selbstaufhebung der Macht durch Sinnesfreude im Umgang miteinander
träumt.
Grundlage
des Stoffes von Gozzi ist ein Märchen aus der persischen Märchensammlung
,1001 Tag'. Der Turandot-Stoff wurde nach Gozzi von verschiedenen
Bühnenautoren aufgegriffen. Die bekannteste Bearbeitung gestaltete Friedrich
Schiller, der sich stark an Gozzi anlehnt. Unter dem Titel
,Die Eroberung der Prinzessin Turandot'
verarbeitete Wolfgang Hildesheimer den Stoff zu einer Komödie, die die
Selbstaufhebung der Macht durch den Geist an einem Modellfall darstellen
sollte.
Für die gleichnamigen Opern von Puccini und Belloni war der Gozzi-Stoff eine
gute Vorlage für wunderbare üppige Opernlibretti.
Der russische Regisseur Jewgeni Wachtangow schuf 1922 eine der berühmtesten
Inszenierungen der modernen Theatergeschichte nach dem Stück von Gozzi.
Für ihn war das Stück Vorwand zum Spielen, zum Theater-Spielen, zur
Darstellung der Welt des Theaters.
Handlung
Prinz Kalaf ist nach einem verlorenen Krieg seit Jahren auf der Flucht. Arm
und verfolgt, gelangt er in das entfernte Peking und hört dort von der
schönen, aber männerfeindlichen Prinzessin Turandot. Von ihrem Vater
angehalten, sich einen Mann zu suchen, hat sie einen Wettbewerb ausgerufen.
Jeder Prinz, der sich um ihre Hand bewerben möchte, muss drei Rätsel lösen.
Gelingt ihm das nicht, wird er geköpft. Die Prinzen, von der Schönheit
Turandots magisch angezogen, kommen trotzdem von überall her, und ihre Köpfe
reihen sich auf den Mauerzinnen. Auch Kalaf will Turandot gewinnen oder
sterben. Zur Überraschung aller löst er jedoch die drei Rätsel. Die
wütende gedemütigte Turandot droht, sich eher umzubringen als zu heiraten.
Kalaf, der sie nicht verlieren will, erbittet einen Aufschub um einen Tag
und stellt der Prinzessin seinerseits ein Rätsel, das sie bis zum folgenden
Morgen gelöst haben muss, wenn sie vom Heiratsversprechen befreit sein will.
Es ist das Rätsel um Kalafs wahre Identität. Turandot findet den Namen des
Prinzen mit List heraus. Als sie diesen zu nennen weiss, will sich der
verzweifelte Kalaf umbringen; aber jetzt hält ihn Turandot zurück ...
Es spielen und singen:
Balz Wolfensberger
Beat Strebel
Camilla Gomez dos Santos
Claudia Meili
Daniela Aeberli
Gabriela Posch
Gabrielle Zurbuchen
Kaspar Schwarzenbach
Irma Disler
Ladina Meili
Regula Guyer
Martin Bamert
Es singt:
La Misère des Voix Suisses - a capella Quintett
Ruth Achermann, Sopran
Patricia Ribò, Sopran
Julia Frehner, Alt
Daniel Hasler, Tenor
Andi Reinhart, Bariton
Inszenierung:
Tomas Wullschleger und Karin Oswald
Komposition: Daniel Hasler
Bühne und Ausstattung: operAtten theater
Kostüme: Prisca Waller
Assistenz: Irma Disler und Philip Bartels
Grafik: Susanne Dubs
Fotos: Thomas Bichsel
Produktion: metamorfeus
Biografien
Tomas Wullschleger
Musik- und Klavierstudium in Zürich bei Werner Bärtschi und Hanspeter
Arbenz. Freischaffender Pianist, Komponist, Dirigent und Regisseur. Seit
1982 Theaterarbeit (Regie, Komposition, Schauspiel) mit verschiedenen
Theatergruppen (u.a. Musik für Festspiel ,Stäfner Handel',
,Schluck und Jau' und ,Der Drache' Freilichttheater Ballenberg, Festspiel
der Gemeinde Kemmental ,500 Jahre Schwaderloh', Regie Mani Wintsch,
,De Grochsi' von Molière - Theater für den Kanton Zürich und
,Diener zweier Herren' von Goldoni, ,La Mandragola' von Macciavelli
Theatertruppe Il Soggetto).
Karin Oswald
Geboren in Sachsen-Anhalt, aufgewachsen in Preussen, Studium der
Germanistik und Theaterwissenschaften in Leipzig und Berlin. Rundfunk-
und Theaterarbeit. Seit 1991 in der Schweiz. Zusammenarbeit mit Tomas
Wullschleger.
Daniel Hasler
Aufgewachsen in Basel, lebt in Berlin. Kompositionen und Arrangements für
a capella Chöre. Verschiedene Filmmusiken, vor allem für Berliner
Filmemacher. Mitwirkung in a capella Formationen, u.a.
,La Misre des Voix Suisses' und Duoprogramme.
Prisca Waller
Studierte Mode-Design an der Schule für Gestaltung Zürich, 1997
Förderpreis der Stadt Zug, mit eigenen Kollektionen Teilnahme an
zahlreichen Werkschauen, 1997 und 1998 Kostümarbeit für zwei freie
Theatergruppen, seit 1998 eigenes Atelier und Laden in Zug.
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